Cookie-Hinweis
Unsere Internetseiten verwenden an mehreren Stellen so genannte Cookies. Cookies sind kleine Textdateien, die auf Ihrem Rechner abgelegt werden und die Ihr Browser speichert. Sie dienen dazu, unser Angebot nutzerfreundlicher, effektiver und sicherer zu machen. Des Weiteren ermöglichen Cookies unseren Systemen, Ihren Browser zu erkennen und Ihnen Services anzubieten. Cookies enthalten keine personenbezogenen Daten.
x
Hymenochirus curticeps - echter Zwergkrallenfrosch

Artikelnummer: frh_hc-ez

Endgröße ca. 4 bis 7 cm
Aquariumgröße ab 20cm / ca. 20 Liter, wir empfehlen deutlich größer
für Leitungswasser geeignet -
Wasserwerte 24-28 °C, pH -, GH -, KH -
Verhalten Gruppentier, Paar- oder Harembildung
Schwierigkeit mittel
optimale Wasserwerte (Fortpflanzung) 25 °C, pH -, GH -, KH -
Vermehrung & Zucht schwer

Hymenochirus curticeps - echter Zwergkrallenfrosch ist zwar aktuell nicht vor Ort verfügbar, aber vermutlich bestellbar:   

Kategorie: sonstige


6,90 €

inkl. 20% USt. , zzgl. Versand (tiere)

momentan nicht verfügbar


Hymenochirus curticeps – echter Zwergkrallenfrosch

Herkunft und Lebensraum

Hymenochirus curticeps, auch als „Gedrungener Zwergkrallenfrosch“ oder gelegentlich als „Kurzschädel-Zwergfrosch“ bezeichnet, stammt aus dem westlichen Zentralafrika, genauer gesagt aus Teilen des Kongobeckens, insbesondere Gabun, Kamerun und der Republik Kongo. Die Art bewohnt bevorzugt langsam fließende bis stehende Gewässer mit dichter Ufervegetation. Dabei handelt es sich meist um kleinere Gewässer mit weichem, leicht saurem bis neutralem Wasser und hohem Gehalt an zersetzender organischer Substanz – typische Schwarzwasserbiotope mit viel Laub, Wurzeln und schlammigem Untergrund.

Diese Frösche sind voll aquatisch und verlassen das Wasser unter natürlichen Bedingungen praktisch nie. Sie leben bevorzugt in seichten Bereichen mit geringer Strömung, in denen sie zwischen Pflanzenresten, Falllaub und Wasserpflanzen Deckung finden. Ihre Aktivität ist vorwiegend dämmerungs- und nachtaktiv, was auch mit der Struktur ihrer Lebensräume zusammenhängt.

Aussehen und Anatomie

Hymenochirus curticeps bleibt mit einer Körperlänge von etwa 4 bis maximal 8 cm (eher selten) ausgesprochen klein. Die Tiere wirken auf den ersten Blick zart und etwas durchsichtig – die Haut ist dünn und halbtransparent, oft durchzogen von feinen dunklen Flecken oder Marmorierungen. Die Grundfärbung variiert von graubraun bis oliv mit unregelmäßiger Fleckung, die ihnen in Laub- oder Pflanzenschichten eine ausgezeichnete Tarnung verschafft.
Eine etwas bekanntere Zuchtform dieser Art ist der goldene Zwergkrallenfrosch.

Namensgebend ist der auffällig kurze und breite Schädel. Im Vergleich zu anderen Arten der Gattung Hymenochirus ist der Kopf kürzer und runder, was den Tieren ein etwas stumpfnasiges Erscheinungsbild verleiht. Die Augen sind leicht nach oben versetzt, was zur Orientierung an der Wasseroberfläche dient.

Die Vorderbeine sind schlank und enden in langen, ungekrallten Fingern – ganz im Gegensatz zu den Hinterbeinen, die kräftig und vollständig mit Schwimmhäuten versehen sind. Die Krallen an den hinteren Füßen sind zwar vorhanden, aber im Vergleich zu Xenopus-Arten deutlich weniger markant und dienen weniger zur Verteidigung als vielmehr zur Fortbewegung. Der Körper wirkt flach und stromlinienförmig, ideal an ein Leben im Wasser angepasst.

Haltung im Aquarium

Die Haltung von Hymenochirus curticeps im Aquarium erfordert eine gewisse Sorgfalt und Orientierung an den natürlichen Lebensbedingungen, um den Tieren ein möglichst naturnahes und stressfreies Umfeld zu bieten. Aufgrund ihrer kleinen Größe und ihres zurückhaltenden Verhaltens sollte das Becken weder zu groß noch zu unübersichtlich sein. Ein Volumen von mindestens 40 bis 60 Litern ist empfehlenswert, wobei ein langgestrecktes Becken mit eher geringerer Höhe (30-40 cm Wasserspiegel) ideal ist, da die Frösche häufig an der Wasseroberfläche aktiv sind und dort zum Luftholen auftauchen.

Das Aquarium sollte mit vielen Versteckmöglichkeiten ausgestattet sein, um den Tieren Rückzugsorte zu bieten. Dabei leisten dichte Wasserpflanzen wie Javamoos, Ceratophyllum oder feinblättrige Wasserlinsen gute Dienste, ebenso wie größere Wurzeln und Laubsubstrat am Boden. Diese Elemente fördern nicht nur die Tarnung, sondern sorgen auch für ein naturnahes Mikroklima und einen organischen Bodengrund, der zum Teil von Mikroorganismen besiedelt wird, die indirekt zur Wasserqualität beitragen.

Die Wassertemperatur sollte im Bereich von 20 bis 26 °C stabil gehalten werden, ideal sind etwa 24 °C. Schwankungen und Temperatursprünge sind zu vermeiden, da die Tiere empfindlich darauf reagieren. Auch der pH-Wert sollte eher im leicht sauren bis neutralen Bereich von 6,0 bis 7,5 liegen, mit möglichst weichem bis mittelhartem Wasser (Gesamthärte < 10 °dGH). Schwarzwasserbedingungen sind oft besonders förderlich, da sie den natürlichen Lebensräumen am nächsten kommen (dazu später mehr). Regelmäßige, aber moderate Wasserwechsel (etwa 20 % pro Woche) sind unerlässlich, um Nitrat- und Schadstoffbelastungen gering zu halten, da Hymenochirus curticeps besonders empfindlich gegenüber Schadstoffen reagiert.

Schwarzwasser

Die Haltung von Hymenochirus curticeps in sogenannten Schwarzwasser-Biotopen stellt eine besonders naturnahe und artgerechte Form der Aquariengestaltung dar. Schwarzwasser zeichnet sich durch einen hohen Gehalt an Huminstoffen und Gerbsäuren aus, die das Wasser dunkler, leicht bräunlich färben und einen niedrigen pH-Wert sowie weiche Wasserwerte erzeugen. Diese Bedingungen sind charakteristisch für viele Flüsse und Seen in den tropischen Regenwäldern Zentralafrikas, dem natürlichen Verbreitungsgebiet der Art.

Um ein Schwarzwasser-Becken zu schaffen, wird häufig eine Schicht aus Laub (z. B. Eichen-, Buchen- oder Mangrovenblätter) auf den Bodengrund gelegt, die langsam zersetzt wird und dabei natürliche Gerbstoffe freisetzt. Zusätzlich sind Torfgranulat oder spezielle Schwarzwasser-Filtermaterialien als Hilfsmittel gebräuchlich. Die Wassertrübung durch diese Stoffe reduziert die Lichtdurchlässigkeit, was wiederum die Aktivität der Frösche in den unteren und mittleren Wasserschichten fördert und ihr Verhalten natürlicher gestaltet.

Der biologische Nutzen eines Schwarzwasser-Biotops zeigt sich auch in der Förderung eines stabilen Mikroökosystems, das durch spezielle Mikroorganismen, Bakterien und Pflanzen unterstützt wird. Dies trägt zur Wasserqualität bei und sorgt für eine ausgewogene Nährstoffverfügbarkeit. Zudem wirken Schwarzwasserbedingungen antibakteriell und pilzhemmend, was das Risiko von Erkrankungen bei Amphibien minimiert.

In der Praxis ist die Schwarzwasser-Haltung für Hymenochirus curticeps besonders empfehlenswert, wenn der Halter die nötige Geduld für die Einrichtung und Pflege mitbringt. Der optische Reiz des dunklen Wassers gepaart mit der ungewöhnlichen Erscheinung der Frösche macht dieses Setup für Naturbiotopliebhaber besonders attraktiv. Wichtig ist, dass die Wasserwerte stabil bleiben und nicht durch zu häufige oder zu umfangreiche Wasserwechsel die huminstoffreichen Bedingungen verwässert werden. So entsteht ein harmonisches Umfeld, das den natürlichen Bedürfnissen der Tiere sehr nahekommt und ihre Lebensqualität erhöht.

Ernährung

Die Fütterung gestaltet sich in der Praxis als eine der größeren Herausforderungen, da Hymenochirus curticeps überwiegend lebende Nahrung bevorzugt und Trockenfutter meist kaum annimmt. Sie sind bewegungsorientierte Jäger und reagieren vor allem auf kleine, sich bewegende Beutetiere. Lebendfutter wie Wasserflöhe (Daphnien), Cyclops, kleine Mückenlarven (z. B. Chironomiden), Artemia-Nauplien oder feine Blutwürmer steht ganz oben auf dem Speiseplan und sorgt für eine gesunde, ausgewogene Ernährung.

Um eine optimale Aufnahme zu gewährleisten, empfiehlt es sich, die Tiere vorzugsweise in den Abendstunden oder bei gedämpftem Licht zu füttern, da sie dann aktiver und weniger scheu sind. Das Futter sollte in kleinen Portionen angeboten werden, um Überreste zu vermeiden, die die Wasserqualität beeinträchtigen könnten. Es hat sich bewährt, das Futter nahe an den Boden oder in mittlere Wasserschichten zu geben, da die Frösche keine Oberflächenfresser sind und eher langsam fressen.

Gefrorenes Futter wie Artemia oder Mückenlarven kann eine gute Alternative darstellen, wird aber nicht immer sofort akzeptiert, sodass eine Eingewöhnungsphase sinnvoll ist. Trockenfutter, auch in Form von Flocken oder Granulat, wird meist ignoriert oder nur sporadisch aufgenommen. Ein gelegentliches Ergänzungsfutter mit aufbereiteten Proteinen kann hilfreich sein, ersetzt aber niemals das Bedürfnis nach lebender Nahrung.

Verhalten und Sozialstruktur

Die Tiere zeigen ein zurückhaltendes, ruhiges Verhalten. Sie sind tagüber meist versteckt und kommen erst bei schwächerem Licht aktiv zum Vorschein. Trotz ihrer geringen Größe zeigen sie untereinander keine Aggressionen. In der Gruppe fühlen sie sich sicherer, weshalb die Haltung in kleinen Gruppen (mind. 4 Tiere) zu empfehlen ist.

Bei der Fortbewegung wechseln sie zwischen gemächlichem Schweben, gelegentlichen Hüpfern und kurzem, kräftigem „Schwimmen“. Besonders typisch ist ihr Verhalten beim Luftholen: in gemächlichem Tempo steigen sie zur Oberfläche, nehmen einen Atemzug und lassen sich dann wieder nach unten treiben.

Zucht

Die Nachzucht im Aquarium ist möglich, aber selten zufällig erfolgreich. Die Fortpflanzung erfolgt im Wasser über eine sogenannte Amplexusstellung: das Männchen klammert sich an das Weibchen, meist über mehrere Stunden hinweg, wobei es gelegentlich zu Laichabgabe kommt. Die Eier werden frei im Wasser verteilt und bleiben an der Wasseroberfläche an Pflanzen haften.

Nach wenigen Tagen schlüpfen die Larven, die sich zunächst festsetzen und von Dotterreserven zehren. Die Aufzucht der Kaulquappen ist heikel, da sie sehr feines Futter benötigen (z. B. Infusorien und Plankton, später Artemia-Nauplien). Die Metamorphose setzt nach etwa zwei Wochen ein, wobei die Tiere in ihrer Entwicklung vergleichsweise schnell sind.

Vergesellschaftung

Die Vergesellschaftung von Hymenochirus curticeps mit anderen Aquarienbewohnern erfordert besondere Rücksicht auf das zurückhaltende und ruhige Wesen der Frösche. Aufgrund ihrer kleinen Größe und der langsamen Bewegungen sind sie keine dominanten oder gar aggressive Tiere. Vielmehr sind sie sehr scheu und können durch schnelle oder aggressive Fische leicht gestresst werden. Deshalb ist die Auswahl der Mitbewohner entscheidend für das Wohlbefinden der Tiere.

Geeignet sind kleine, ruhige Fischarten, die im mittleren bis unteren Wasserschichtenbereich aktiv sind und keine Konkurrenz um Futter darstellen. Dazu gehören beispielsweise Zwergpanzerwelse (Corydoras pygmaeus), Boraras-Arten, kleine Danios oder friedliche Rasboras. Garnelen wie Amano- oder Zwerggarnelen können ebenfalls als Begleitfauna dienen, da sie keine Bedrohung darstellen und zudem das ökologische Gleichgewicht im Becken unterstützen.

Nicht empfohlen sind größere oder sehr schnelle Fische, räuberisch oder territorial agierende Arten, die die scheuen Frösche vertreiben oder sogar fressen könnten. Auch Fische, die bevorzugt an der Wasseroberfläche jagen, können den Fröschen den Lebensraum streitig machen. Ebenso sollten keine anderen Krallenfrösche oder aggressive Amphibien gleichzeitig gehalten werden, um Konflikte zu vermeiden.

In Gruppenhaltung fühlen sich Hymenochirus curticeps am wohlsten. Eine Mindestanzahl von vier Tieren wird empfohlen, da sie in der Gruppe sicherer wirken und häufiger natürliche Verhaltensweisen zeigen. Die Frösche kommunizieren auch akustisch, was in der Gruppe besser zur Geltung kommt.

Lebenserwartung und Besonderheiten

Bei guter Pflege können Hymenochirus curticeps 5 bis 8 Jahre alt werden. Wichtig für ein langes Leben ist die konsequente Beachtung hygienischer Bedingungen, eine ausgewogene Ernährung und stressfreie Haltung.

Interessant ist, dass diese Art – anders als viele andere Froschlurche – auch unter Wasser akustische Laute äußern kann. Diese sind leise, klickende Geräusche, die vor allem während der Paarungszeit vom Männchen abgesondert werden.

Durch ihre geringe Größe, das interessante Verhalten und die hohe Spezialisierung auf aquatische Lebensräume sind sie besonders für Biotop-Aquarien mit Schwarzwassercharakter ein spannender Besatz – vorausgesetzt, man kann auf das Beobachten am Tag verzichten und legt Wert auf das leise, zurückgezogene Leben in den dunkleren Winkeln des Aquariums.


Göße min.: 4
Größe max.: 7
Härte (GH): -
Vermehrung / Zucht: schwer
Härte (KH): -
optimale GH: -
optimale KH: -
optimale Temperatur: 25
Temperatur: 24-28
Verhalten: Paar- oder Harembildung Gruppentier
Schwierigkeit: mittel
pH: -
optimaler pH: -
Aquariengröße: ab 20cm / ca. 20 Liter
Kontaktdaten


Bitte melden Sie sich an, um einen Tag hinzuzufügen.

Mit kostenlosen JTL-Plugins von CMO.de