Cookie-Hinweis
Unsere Internetseiten verwenden an mehreren Stellen so genannte Cookies. Cookies sind kleine Textdateien, die auf Ihrem Rechner abgelegt werden und die Ihr Browser speichert. Sie dienen dazu, unser Angebot nutzerfreundlicher, effektiver und sicherer zu machen. Des Weiteren ermöglichen Cookies unseren Systemen, Ihren Browser zu erkennen und Ihnen Services anzubieten. Cookies enthalten keine personenbezogenen Daten.
x
Hyphessobrycon amapaensis - Glühlichtsalmler

Artikelnummer: fsh_ha-g

Kategorie: Salmler, Bärblinge & Co


5,90 €

inkl. 20% USt. , zzgl. Versand (tiere)

momentan nicht verfügbar


Hyphessobrycon amapaensis - Amapa-Glühlichtsalmler

Allgemeines und Herkunft

Hyphessobrycon amapaensis ist eine eher selten gepflegte, dafür umso faszinierendere Art aus der Gattung Hyphessobrycon, zu der auch bekannte Arten wie der Neonsalmler oder der Schmucksalmler zählen. Die Art wurde 1986 durch Zarske und Géry beschrieben, zwei renommierte Ichthyologen, die sich besonders mit südamerikanischen Salmlern einen Namen gemacht haben. Im Handel ist Hyphessobrycon amapaensis meist unter dem Namen Glühlichtsalmler Zu finden, manchmal wird er jedoch auch als Amapasalmler bezeichnet.

Sein Verbreitungsgebiet liegt exklusiv im nördlichen Brasilien, im namensgebenden Bundesstaat Amapá, genauer gesagt Rio Preto, einem Nebenfluss des Rio Jari. Dieser wiederum mündet in das Amazonasbecken und zählt zu den klareren Gewässern der Region. Dort durchziehen die Fische stille oder leicht strömende Uferzonen, in denen das Wasser leicht bernsteinfarben getönt sein kann, je nach Konzentration von Huminstoffen. Der Lebensraum ist geprägt von einem dichten Uferbewuchs mit überhängender Vegetation, die das Sonnenlicht stark abschattet. Auf dem sandigen bis schlammigen Bodengrund sammelt sich Falllaub, das mit der Zeit verrottet und Huminstoffe freisetzt – ein typisches Biotop für viele Hyphessobrycon-Arten.

Diese natürlichen Gegebenheiten wirken sich nicht nur auf das Verhalten und die Physiologie der Tiere aus, sondern sind auch maßgeblich für eine erfolgreiche Haltung im Aquarium.

Aussehen und Geschlechtsunterschiede

Mit etwa 3 bis maximal 5 Zentimetern Körperlänge zählt Hyphessobrycon amapaensis zu den kleineren Vertretern seiner Gattung. Sein Körper ist kompakt, leicht hochrückig und besitzt die für viele südamerikanische Salmler typische, seitlich abgeflachte Form. Der Gesamteindruck ist dabei sehr elegant und ausgewogen.

Die Grundfärbung ist ein metallisch glänzendes Silber, das in bestimmten Lichtwinkeln mit einem leicht gelblichen Schimmer durchsetzt ist – insbesondere entlang der Flanken. Auffällig ist der durchgehende, orange Längsstrich, der sich vom Maul über das Auge bis in den Ansatz der Schwanzflosse zieht. Der metallische Glanz dieser Musterung ist es auch namensgebend für den Glühlichtsalmler - die Tiere wirken vor allem vor dunklerem Hintergrund geradezu als würden sie leuchten. Dieser  Streifen kann bei Erregung – etwa durch Revierverhalten oder Paarungsstimmung – stark kontrastieren und deutlich hervortreten.

Ein weiteres markantes Merkmal ist der schwarze Strich auf der Flanke der Fische, direkt unterhalb der orangen Zeichnung und die orange bis rötlich-durchsichtigen Flossen.
Juvenile Tiere sind deutlich blasser gefärbt und entwickeln ihre volle Pracht erst mit zunehmendem Alter und bei optimaler Haltung.
Weibchen lassen sich durch eine etwas fülligere Körperform und eine tendenziell schwächere Färbung erkennen. Die Geschlechtsunterscheidung gelingt in Gruppenhaltung recht zuverlässig, wenn man die Tiere regelmäßig beobachtet. Männchen imponieren häufig mit gespreizten Flossen und zeigen dabei ihre volle Farbpracht – ein Verhalten, das bei der Balz wie auch beim innerartlichen Kräftemessen auftritt.

Haltung im Aquarium

Für die erfolgreiche Haltung im Aquarium sind bestimmte Grundlagen entscheidend, um dem natürlichen Lebensraum möglichst nahe zu kommen. Obwohl der Glühlichtsalmler in der Aquaristik als robust gilt, reagiert er empfindlich auf dauerhaft schlechte Wasserwerte oder hektische Beckenverhältnisse.

Ein Becken ab 80 cm Länge ist empfehlenswert, idealerweise mit einem Volumen ab etwa 100 Litern. Die Art sollte immer in Gruppen von mindestens acht, besser zehn oder mehr Tieren gepflegt werden. In kleinen Gruppen können Rangordnungsprobleme und Schreckhaftigkeit auftreten. In einer ausreichend großen Gruppe hingegen entwickelt sich ein stabiles Sozialgefüge mit natürlichem Schwimmverhalten.

Die Einrichtung sollte naturnah sein. Eine dichte Randbepflanzung aus feinfiedrigen Pflanzen (z. B. Limnophila, Cabomba, Myriophyllum) bietet Deckung, während eine zentrale Schwimmzone frei bleiben sollte. Dunkler Sand oder feiner Kies als Bodengrund unterstützt das Wohlbefinden, da Reflexionen auf hellem Boden von den Fischen häufig gemieden werden. Ergänzend dazu sind getrocknete Blätter, Wurzelholz und Verstecke essenziell, um Rückzugsorte zu schaffen und den Tieren eine vertraute Umgebung zu bieten.

Gedämpftes Licht durch Schwimmpflanzen wie Salvinia natans, Phyllanthus fluitans oder Pistia bringt die Farben besonders zur Geltung und reduziert Stress.

Wasserwerte und Pflege

Glühlichtsalmler sind typische Bewohner weich-sauberer Gewässer und zeigt sich in der Haltung besonders vital, wenn Wasserwerte diesen natürlichen Bedingungen nachempfunden sind:

  • Temperatur: 23–28 °C

  • pH-Wert: 5,0–7,5

  • GH: 2–12 °dGH

  • KH: maximal 8 °dKH

  • Leitwert: unter 300 µS/cm für Schwarzwasserbedingungen

Ein weicher, leicht saurer Wasserbereich fördert nicht nur die Farbausbildung, sondern auch das Wohlbefinden und natürliche Verhalten. Der Einsatz von Osmosewasser oder Regenwasser in Kombination mit Huminstoffen wie Erlenzäpfchen, Seemandelbaumblättern oder Torf ist empfehlenswert. Filterung über Torf oder mit Zusatz von Schwarzwasserextrakt verstärkt diesen Effekt.

Eine sanfte Strömung über einen leisen, biologisch arbeitenden Filter (z. B. Hamburger Mattenfilter oder luftbetriebene Schwammfilter) kommt den natürlichen Bedingungen sehr entgegen. Der regelmäßige Wasserwechsel (20–30 % pro Woche) gehört zur Pflichtpflege, um stabile Verhältnisse zu schaffen.

Ernährung

Hyphessobrycon amapaensis ist ein omnivorer Mikrojäger mit einer klaren Präferenz für tierische Nahrung. In freier Wildbahn besteht seine Nahrung überwiegend aus Kleinstkrebsen, Insektenlarven, Mikroorganismen und Algenpartikeln. Dieses Fressverhalten lässt sich im Aquarium problemlos abbilden.

Futter sollte klein genug sein, um ohne Zerkauen aufgenommen werden zu können. Bewährt haben sich:

  • Trockenfutter: feines Flockenfutter, (Micro)granulat, Staubfutter

  • Lebendfutter: Artemia-Nauplien, Enchyträen, Grindalwürmer, Daphnien, Cyclops, rote und weiße Mückenlarven

  • Frostfutter: Mückenlarven (weiß/rot), Bosmiden, Artemia, Wasserflöhe, Enchyträen

Eine abwechslungsreiche Fütterung mit hohem Proteinanteil ist nicht nur für das Wachstum und die Gesundheit wichtig, sondern beeinflusst auch die Laichbereitschaft und das Imponierverhalten der Männchen. Pflanzliche Nahrung spielt eine untergeordnete Rolle, kann aber über Spirulinaflocken oder fein geriebenes Gemüse ergänzt werden.

Die Fütterung sollte in kleinen Portionen mehrmals täglich erfolgen. Überfütterung ist zu vermeiden, da die Art eine hohe Stoffwechselrate hat und empfindlich auf verschmutztes Wasser reagiert.

Sozialverhalten und Vergesellschaftung

Hyphessobrycon amapaensis zeigt ein ausgesprochen friedliches Verhalten. Innerhalb der Gruppe werden gelegentlich Rangkämpfe ausgefochten, die jedoch meist ritualisiert verlaufen und in der Regel ohne Verletzungen ablaufen. Dabei werden Flossen aufgestellt, Körperbänder intensiviert und Kreise geschwommen.

Als Beifische eignen sich zahlreiche ruhige, friedliche Arten mit ähnlichen Ansprüchen. Dazu gehören:

  • andere Salmler (Hemigrammus, Petitella, Nannostomus)

  • Zwergcichliden (Apistogramma, Dicrossus, Laetacara)

  • verschiedene Welse (Corydoras, Otocinclus, Ancistrus sp.)

  • Garnelen (z. B. Caridina und Neocaridina bei ausreichender Strukturierung (Jungtiere werden gefressen))

Hektische oder räuberische Arten sowie Fische mit übermäßiger Flossenaktivität (z. B. Barben oder größere Buntbarsche) sind ungeeignet, da sie den Glühlichtsalmler stressen und seine natürliche Zurückhaltung unterdrücken können. Zu kleine Arten sollten auch vermieden werden, da alles was klein genug ist um gefressen zu werden auch gefressen wird.

Haltung in Schwarzwasser

Die Haltung in Schwarzwasserbedingungen bringt das Potenzial dieser Art vollständig zum Ausdruck. In leicht getrübtem, huminstoffreichem Wasser mit niedrigem pH-Wert und kaum messbarer Härte werden die Tiere nicht nur farbintensiver, sondern auch deutlich aktiver und weniger scheu. Besonders auffällig ist die brillante Kontrastwirkung zwischen dem dunklen Wasser und den leuchtend roten Flossen vor dem dunklen Hintergrund.

Auch die Immunabwehr profitiert nachweislich von Huminstoffen. Sie wirken keimreduzierend, senken die Schleimhautimmunbelastung und reduzieren das Risiko bakterieller Sekundärinfektionen – ein nicht zu unterschätzender Vorteil, vor allem bei empfindlichen Arten oder nach dem Einsetzen neuer Tiere.

Fortpflanzung und Zucht

Die Zucht ist zwar möglich, jedoch selten dokumentiert. Hyphessobrycon amapaensis ist ein Freilaicher, der seine Eier zwischen feinfiedrigen Pflanzen oder über Falllaub ablegt. Elterntiere zeigen keinen Brutpflegeinstinkt und fressen sowohl Eier als auch Jungfische.

Ein separates Zuchtbecken (ab ca. 20–30 Litern), bestückt mit Javamoos, feinfiedrigen Pflanzen und Laubsubstrat, wird mit leicht saurem, weichem Wasser (pH 5,5–6,0, GH 1–5 °dGH, Temperatur ca. 26–27 °C) eingerichtet. Idealerweise wird ein gut genährtes Paar oder eine kleine Gruppe (1 Männchen, 2–3 Weibchen) am Abend eingesetzt. Das Ablaichen erfolgt meist in den frühen Morgenstunden.

Nach dem Ablaichen sind die Eltern umgehend zu entfernen, da der Laich sonst gefressen wird.. Die Larven schlüpfen nach ca. 24–36 Stunden, beginnen aber erst nach 3–5 Tagen frei zu schwimmen. Zu Beginn werden Infusorien und später Artemia-Nauplien als Erstfutter gereicht. Regelmäßige Wasserwechsel und eine keimarme Umgebung sind für die Aufzucht entscheidend.


Göße min.: 3
Größe max.: 4
Härte (GH): 2-12
Vermehrung / Zucht: einfach bis herausfordernd
Härte (KH): 2-8
optimale GH: 2-5
optimale KH: 0-2
optimale Temperatur: 27
Temperatur: 23-28
Verhalten: Gruppentier
Schwierigkeit: einfach
pH: 5.0-7.5
optimaler pH: 5.5-6.0
Aquariengröße: ab 80cm / ca. 100 Liter
Kontaktdaten


Bitte melden Sie sich an, um einen Tag hinzuzufügen.

Mit kostenlosen JTL-Plugins von CMO.de