Hygrophila polysperma
Unsere Einschätzung
Hygrophila polysperma ist eine weit verbreitete, anspruchslos wirkende Wasserpflanze, die in vielen Aquarien als robuste Hintergrund- und Randbepflanzung dient. Aufgrund ihres schnellen Wachstums, der hohen Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche Wasserwerte und der Vielzahl an Zuchtformen ist sie besonders in Pflanzenaquarien und bei Einsteigern beliebt. Gleichzeitig verlangt ihre Wuchsfreude nach regelmäßiger Pflege, sonst kann sie andere Pflanzen überwachsen oder dominante Bestände bilden.
Wissenswertes
Hygrophila polysperma stammt ursprünglich aus Süd- und Südostasien und wird seit Jahrzehnten in Aquarien kultiviert. Die Art zeigt eine hohe ökologische Toleranz: Sie wächst in weichem wie in hartem Wasser, toleriert wechselnde pH-Werte und reagiert gut auf zusätzliche Nährstoffgaben und COâ‚‚-Zugabe. Typisch sind lange, stängelartige Triebe mit wechselständig angeordneten Blättern; Blattform und -farbe variieren je nach Sorte, Lichtintensität und Nährstoffangebot. Varianten mit roten oder rötlich gefärbten Blattnerven (z. B. 'Rosanervig') sowie kurztriebige Formen werden häufig als Zierpflanzen verwendet.
Wasserparameter
Parameter | Optimaler Bereich |
Gesamthärte (dGH) | bis 20 °dGH (sehr anpassungsfähig) |
Karbonathärte (dKH) | bis 14 °dKH |
pH-Wert | 6,0 bis 7,8 |
Temperatur | 20 bis 30 °C |
Alles rund um Hygrophila polysperma
Wuchshöhe |
bis 30–80 cm (abhängig von Schnitt und Standort) |
Wachstumsrate |
sehr schnell bei guten Licht- und Nährstoffbedingungen |
Lichtanspruch |
mittel bis hoch — bei schwachem Licht wird das Wachstum langsamer und die Pflanze kann ausblättern |
COâ‚‚-Versorgung |
nicht zwingend erforderlich, fördert aber kompakteres Wachstum und intensivere Färbung |
Substrat |
wächst auch in einfachen (neutralen) Substraten bei guter Düngung |
Düngung |
regelmäßige Makro- und Mikronährstoffversorgung (Nitrate, Phosphate, Kalium, Eisen, Spurenelemente) |
Vermehrung |
durch Kopfstecklinge oder Seitentriebe; sehr unkompliziert |
Vergesellschaftung |
mit den meisten Aquarienbewohnern verträglich; bei sehr langsam wachsenden oder zarten Pflanzen ist Vorsicht geboten (Überwuchs möglich) |
Herkunft |
Süd- und Südostasien (wild), weit verbreitete Kulturform im Aquaristik-Handel |
Aquariumgröße |
für optimale Wirkung als Hintergrundpflanze ab ~60 Liter |
Pflanzung, Pflege und Schnitt
Hygrophila polysperma wird in der Regel als Stängelpflanze gesetzt. Die unteren Blätter werden entfernt und die Triebe in kleinen Gruppen in das Substrat gesteckt. Durch regelmäßiges Zurückschneiden entstehen dichte, buschige Bestände; dabei können die abgeschnittenen Spitzen direkt als Stecklinge wieder eingepflanzt werden. Bei hohem Nährstoff- und Lichtangebot entsteht schnell dichter Wuchs, weshalb Reserve für Schnittmaßnahmen eingeplant werden sollte. Starker Rückschnitt fördert oft die Verzweigung und kompaktere Wuchsformen.
Verwendung im Aquascape
Aufgrund der variierenden Blattformen und -farben eignet sich die Art für Hintergrundpflanzungen, für vertikale Akzente und als Sichtschutz. Varianten mit rötlicher Färbung können als Farbkontrast in der mittleren bis hinteren Ebene eingesetzt werden. In stark gestalteten Pflanzenaquarien wird Hygrophila polysperma häufig zur schnellen Etablierung von Pflanzenwänden verwendet, weniger in reinen Nano-Scapes, wenn ein sehr feines Pflanzenbild gewünscht ist.
Sorten und häufige Namen
Im Handel sind mehrere Formen und Sorten zu finden, darunter kurztriebige und rötlich geäderte Varianten. Häufige Bezeichnungen sind etwa 'Siamesis', 'Rosanervig' und diverse Kulturformen, die teils unter regional abweichenden Handelsnamen angeboten werden. Die morphologischen Unterschiede ergeben sich oft aus Züchtung und Kulturbedingungen.
Vorsicht: Invasivität und rechtliche Hinweise
In einigen Regionen gelten schnellwüchsige Stängelpflanzen als potenziell invasiv, wenn sie in freie Gewässer gelangen. Beim Entsorgen von Schnittgut oder Wasser aus dem Aquarium ist auf eine fachgerechte Entsorgung zu achten, sodass keine Entnahme in natürliche Gewässer erfolgt. Hinweise zu lokalen Vorschriften und Pflanzenlisten sind zu beachten.
Nährstoff- und Düngungshinweise
Ein ausgewogenes Nährstoffangebot begünstigt gesundes Wachstum. Stickstoff in Form von Nitraten, Phosphat in moderaten Mengen, Kalium und ausreichend Eisen sowie Spurenelemente sind empfehlenswert. Zusätzliche COâ‚‚-Düngung führt meist zu kompakterem Wuchs und intensiveren Farben, ist aber keine zwingende Voraussetzung. Bei sehr schnellem Wachstum und der entsprechenden nötigen Düngung sind regelmäßige Wasserwechsel sinnvoll, um Nährstoffansammlungen zu kontrollieren und Algenprobleme vorzubeugen.
Häufige Probleme
Bei Lichtmangel kommt es zu langgestreckten Internodien, Blattverlust im unteren Bereich und weniger attraktiver Wuchsform. Zu viel Nährstoffe kombiniert mit starkem Licht kann das Algenrisiko erhöhen. Das Entfernen abgestorbener Blattteile und ein konsequenter Schnittrhythmus verringern das Risiko von Fäulnis und Folgeproblemen. Auf Parasiten oder Schädlinge sind in der Regel keine besonderen Empfindlichkeiten bekannt, jedoch kann beim Einsatz in Teichen oder beim Austausch mit anderen Aquarianern auf Quarantäne und Sichtkontrolle geachtet werden.
Temperatur: | 4-35 |
Wuchshöhe: | 80 |
Wachstumsgeschwindigkeit: | schnell |
CO2 Bedarf: | gering |
Lichtbedarf: | gering (ca. 20 lm/L) mittel (ca. 30-40 lm/L) hoch (ab 40 lm/L) |
Herkunft: | Asien |
Pflanzentyp: | Stängel |
Wabikusa / emers: | Ja |