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Hyphessobrycon wadai - Brombeersalmler

Artikelnummer: fsh_hw-b

Kategorie: Fische


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Hyphessobrycon wadai – Brombeersalmler

Herkunft und Lebensraum

Der Brombeersalmler, im Fachhandel und unter Aquarianern meist als Hyphessobrycon wadai bezeichnet, ist eine vergleichsweise seltene, aber in Liebhaberkreisen hochgeschätzte Art aus dem nördlichen Südamerika. Das natürliche Verbreitungsgebiet liegt in den dunklen, torfigen Zuflüssen des Rio Amapá oder angrenzender Flussgebiete im Bundesstaat Amapá im Nordosten Brasiliens, nahe der Grenze zu Französisch-Guayana.

Der Lebensraum dieser Fische ist geprägt durch typische Schwarzwasserverhältnisse: Weichwasser mit niedrigem pH-Wert, sehr geringem Mineralgehalt, hoher Konzentration an Huminstoffen und bräunlich gefärbtem Wasser. Die Flüsse und Bäche sind oft von dichtem tropischem Regenwald überdacht, was zu stark reduzierter Lichteinstrahlung führt. Der Boden besteht aus Laub, feinem Schlamm, zerfallendem Holz und Wurzeln. Pflanzen sind in diesen Habitaten spärlich vertreten – stattdessen dominieren organisches Material und Wurzelgeflechte die Struktur.

Aussehen und Geschlechtsunterschiede

Der Brombeersalmler trägt seinen Namen aufgrund seiner spektakulären Färbung, die je nach Lichteinfall zwischen tiefem Purpur, Schwarzrot und fast metallisch schimmerndem Violett changieren kann. Besonders auffällig ist die dichte, dunkle Grundfärbung des Körpers, die in der richtigen Beleuchtung an reife Brombeeren erinnert – mattglänzend, fast samtartig wirkend.

Die Körperform ist typisch für die Gattung Hyphessobrycon: leicht seitlich abgeflacht, mit hochrückiger Silhouette und einer ausgewogenen, harmonischen Linienführung. Die Tiere erreichen eine Länge von etwa 3,5 bis 4 Zentimetern, wobei die Männchen in der Regel etwas kleiner und farbintensiver sind als die Weibchen.

Charakteristisch ist der Kontrast zwischen der dunklen Körperfarbe und der auffälligen Augen- und Flossenfärbung. Der obere Augenring ist oft leuchtend orange bis goldgelb, was dem Gesichtsausdruck der Fische zusätzliche Ausdruckskraft verleiht. Die Flossen sind meist transparent bis rötlich getönt, gelegentlich mit einem dunkleren Saum oder einem zarten weißen Akzent an der Rücken- und Afterflosse.

Bei dominanten Männchen intensiviert sich die Körperfarbe in der Balzzeit deutlich, und es entsteht ein fast schwarzer, samtig glänzender Eindruck mit orange leuchtenden Flossen – ein Effekt, der unter weichem Licht besonders eindrucksvoll zur Geltung kommt. Weibchen sind etwas fülliger gebaut und bleiben in der Färbung tendenziell zurückhaltender.

Haltung im Aquarium

Der Brombeersalmler ist trotz seiner Exotik kein besonders anspruchsvoller Pflegling, sofern seine Grundbedürfnisse erfüllt werden – insbesondere in Bezug auf Wasserchemie und Struktur des Beckens. Empfehlenswert ist ein Beckenvolumen ab 80 Litern aufwärts, wobei vor allem die Grundfläche entscheidend ist, da die Tiere viel Raum für freies Schwimmen und soziale Interaktionen benötigen.

Ein artgerechtes Aquarium für diese Salmler sollte an ein Schwarzwasser-Biotop angelehnt sein: weiches, leicht saures Wasser mit einem pH-Wert zwischen 5,5 und 7, Gesamthärte unter zwischen 2 und 15 °dGH und einer Temperatur von etwa 24 bis 28 °C. Die Verwendung von Erlenzapfen, Seemandelbaumblättern, getrocknetem Laub (z. B. Eiche oder Buche) sowie Torfextrakt trägt zur Anreicherung mit Huminstoffen bei und unterstützt die Wasserbedingungen, wie sie im natürlichen Lebensraum vorkommen.

Die Beleuchtung sollte gedämpft sein. Durch den Einsatz von Schwimmpflanzen (etwa Limnobium, Salvinia oder Phyllanthus fluitans) kann das Licht gebrochen werden, was sowohl das Verhalten als auch die Färbung der Tiere positiv beeinflusst. Der Bodengrund darf gerne etwas dunkler sein – feiner Sand oder dunkler Soil wirken beruhigend und bringen die Farben der Fische besser zur Geltung.

Pflanzen werden toleriert und auch geschätzt, obwohl sie in der Natur nur wenig vorkommen. Besonders geeignet sind schattenliebende Arten wie Microsorum, Cryptocoryne, Anubias oder aufgebundene Moose. Zusätzlich sollte das Aquarium viele Rückzugsmöglichkeiten bieten – etwa durch Wurzeln, Falllaub, Höhlen oder Pflanzeninseln. Diese Strukturen schaffen optische Reviere und fördern das natürliche Sozialverhalten.

Ernährung

Der Brombeersalmler ist ein typischer Mikro- und Kleintierfresser. In der Natur ernährt er sich von Insektenlarven, kleinen Krebstierchen, Aufwuchsorganismen und Detritus. Im Aquarium ist er in der Futterwahl recht unkompliziert, solange die Nahrung feinkörnig und tierisch basiert ist.

Lebendfutter wie Cyclops, Daphnien, Artemia-Nauplien oder Enchyträen wird gerne genommen und fördert die Gesundheit sowie die Farbausbildung der Tiere. Auch Frostfutter wie rote oder weiße Mückenlarven, Bosmiden und kleine Artemia sind geeignete Optionen.

Flocken- oder Granulatfutter kann angenommen werden, sollte aber von entsprechender Qualität sein – feinkörnig, proteinreich und möglichst frei von unnötigen Füllstoffen. Ein abwechslungsreicher Speiseplan mit überwiegendem Anteil an tierischer Kost ist zu bevorzugen, ergänzt durch gelegentlich pflanzliche Anteile (z. B. Spirulina oder Algenchips in sehr kleinen Mengen).

Eine besondere Beobachtung ist, dass die Fische bei Fütterung oft in einem auffälligen Balzverhalten aufflammen – die Männchen präsentieren sich, zeigen ihre intensivsten Farben und treiben die Weibchen sanft in strukturierte Bereiche des Beckens. Diese Verhaltensweise lässt Rückschlüsse auf ein stark an Reize gebundenes Sozial- und Fortpflanzungsverhalten zu.

Sozialverhalten und Vergesellschaftung

Hyphessobrycon cf. amapaensis ist ein klassischer Schwarmfisch mit komplexem Sozialverhalten. Eine Haltung in Gruppen von mindestens 8, besser 10 bis 15 Tieren ist essenziell, damit die Tiere sich sicher fühlen und ihr typisches Verhalten zeigen können. In der Gruppe entwickeln sich hierarchische Strukturen, und es kommt regelmäßig zu Interaktionen wie Drohgebärden, parallelem Schwimmen, Imponierverhalten oder kurzen Verfolgungsjagden.

Die innerartliche Kommunikation erfolgt auch über Farbsignale – dominante Tiere zeigen besonders intensive Farben, während untergeordnete Tiere blasser bleiben. Dieses System funktioniert jedoch nur in gut strukturierten, ausreichend großen Gruppen.

In der Vergesellschaftung mit anderen Fischen ist der Brombeersalmler friedlich, aber etwas scheu. Optimal geeignet sind ruhige Arten mit ähnlichen Ansprüchen, wie etwa kleine Bärblinge (z. B. Boraras), Zwergpanzerwelse (Corydoras pygmaeus, habrosus) oder andere kleine südamerikanische Salmler. Auch Garnelen, sofern sie nicht zu klein sind, können bei zurückhaltender Fischgesellschaft gut mitgeführt werden.

Nicht geeignet sind große, hektische oder aggressive Fische, da sie die empfindlichen Salmler leicht verdrängen oder stressen. Auch Futterkonkurrenz sollte vermieden werden, da die Tiere eher zurückhaltend fressen und sich im Getümmel leicht unterordnen.

Fortpflanzung und Zucht

Die Zucht im Aquarium ist möglich, aber anspruchsvoll. Wie viele andere Hyphessobrycon-Arten gehören auch Brombeersalmler zu den Freilaichern. Zur gezielten Zucht ist ein separates Zuchtbecken ratsam, ausgestattet mit feinem Moos (z. B. Java- oder Weepingmoos), Laichrosten oder feinfiedrigen Pflanzen.

Weiches Wasser (unter 3 °dGH), ein leicht saurer pH (5,5–6,2) und Temperaturen um 25–26 °C schaffen optimale Bedingungen. Ein Pärchen oder eine kleine Gruppe wird eingesetzt, oft bevorzugt mit einem gut genährten Weibchen und einem intensiver gefärbten Männchen.

Die Eiablage erfolgt meist in den frühen Morgenstunden. Die Elterntiere sind Laichräuber und sollten unmittelbar nach der Eiablage entfernt werden. Die sehr kleinen Eier haften an Pflanzen oder sinken zu Boden. Nach etwa 24–36 Stunden schlüpfen die Larven, die sich einige Tage von ihrem Dottersack ernähren, bevor sie feinstes Aufzuchtfutter benötigen – Infusorien, später Artemia-Nauplien und Mikro-Würmchen.

Die Jungfische wachsen langsam, sind sehr empfindlich gegenüber Wasserwertschwankungen und benötigen weiches, sehr sauberes Wasser bei gleichzeitig stabiler Temperatur.

Besonderheiten und Fazit

Der Brombeersalmler ist ein Paradebeispiel für ästhetische Zurückhaltung mit Tiefenwirkung: Nicht durch knallige Farben oder auffällige Flossenpracht fällt er auf, sondern durch seinen dunklen Glanz, seine geheimnisvolle Aura und sein elegantes Verhalten. Er belohnt den geduldigen Beobachter mit einem beeindruckenden Farbenspiel bei richtiger Beleuchtung, zeigt interessante Sozialinteraktionen und passt perfekt in naturnahe, gedämpft beleuchtete Schwarzwasser-Aquarien.

Aufgrund seiner Empfindlichkeit gegenüber Stress, Hektik und ungeeigneten Wasserwerten ist er eher für fortgeschrittene Aquarianer geeignet – wer jedoch die Geduld und das Feingefühl für diese Art aufbringt, erhält einen stillen, aber außergewöhnlich faszinierenden Bewohner für biotopgerechte Becken.


Göße min.: 4
Größe max.: 5
Härte (GH): 2-15
Vermehrung / Zucht: einfach bis herausfordernd
Härte (KH): 0-8
optimale GH: ? 3
optimale KH: ?
optimale Temperatur: 25
Temperatur: 24-28
Verhalten: Gruppentier
Schwierigkeit: mittel
pH: 5.5-7.5
optimaler pH: 5.5-6.0
Aquariengröße: ab 60cm / ca. 54 Liter
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