Filtermedien – Aufbau und Wirkung

• Mechanische Filterung: Durch den grobporigen Schwamm an der Ansaugöffnung werden grobe Schmutzpartikel, Pflanzenreste und Futterreste effektiv aufgefangen. Das verhindert, dass diese Partikel in den biologischen Teil des Filters gelangen, wo sie die biologische Aktivität stören könnten.

• Biologische Filterung: In der mitgelieferten Filterkammer befinden sich poröse keramische Ringe (z. B. BioCeraMAX Pro 600), die eine sehr große Oberfläche für nitrifizierende Bakterien bieten. Diese Bakterien bauen giftiges Ammoniak über Nitrit zu Nitrat ab – ein zentraler Prozess für ein stabiles Aquarienmilieu.

• Chemische Filterung (optional): In weiteren Modulen lassen sich Materialien wie Aktivkohle oder Phosphatabsorber integrieren. Das ist etwa dann sinnvoll, wenn das Aquarium mit Medikamenten behandelt wurde oder überschüssige Nährstoffe gebunden werden sollen.

Lieferumfang (modellabhängig)

• Motorkopf mit Pumpe

• Grobporiger Vorfilterschwamm

• Filterkammer mit keramischen Filtermedien

• Luftschlauch mit Venturi-Düse

• Saugnäpfe und Halterung

• Gebrauchsanleitung

Geeignete Einsatzbereiche und Tierarten

Dank seiner regelbaren Leistung und modularen Konfiguration eignet sich der Aquael Turbo Filter für eine Vielzahl von Aquarientypen:

Gesellschaftsaquarien

Ideal für gemischte Besätze mit klassischen Zierfischen wie:

• Platy, Molly, Guppy (Poecilia spp.)

• Neonsalmler (Paracheirodon innesi)

• Zebrabärblinge (Danio rerio)

• Sumatrabarben (Puntigrus tetrazona)

Die moderate Strömung und die Sauerstoffzufuhr sorgen für stabile Wasserwerte und gute Sauerstoffverhältnisse im gesamten Becken.

Becken mit stärkerer Strömung

Wenn ein Aquarium bewusst mit stärkerer Strömung betrieben wird, wie es beim Aquael Turbo Filter – insbesondere in den stärkeren Varianten (1000, 1500 oder 2000) – oft der Fall ist, verändert sich die Liste der geeigneten Tierarten entsprechend. Hierbei sind vor allem Fische und Wirbellose gefragt, die aus Fließgewässerhabitaten stammen oder generell eine gute Sauerstoffversorgung und kräftige Strömung bevorzugen.

Geeignete Tierarten für Aquarien mit starker Strömung

Strömungsliebende Schwarmfische

Diese Arten stammen meist aus Flüssen mit klarer, sauerstoffreicher Strömung. Sie zeigen in bewegtem Wasser ihr natürliches Verhalten, verbessern ihre Kondition und sind deutlich aktiver:

• Fiederbartwels / Glaswels (Kryptopterus vitreolus)
  Bevorzugt klare, bewegte Gewässer mit hohem Sauerstoffgehalt.

• Flossensauger (Beaufortia kweichowensis / Sewellia lineolata)
  Klassische Strömungsspezialisten aus asiatischen Gebirgsbächen; benötigen breite Flächen mit kräftigem Fluss und viel Sauerstoff.

• Regenbogenfische (Melanotaenia-Arten)
  Besonders Melanotaenia boesemani, M. praecox oder M. lacustris zeigen in kräftiger Strömung intensivste Farben und hohes Schwimmverhalten.

• Barbenarten

  • Sumatrabarbe (Puntigrus tetrazona)

  • Denisonbarbe (Sahyadria denisonii)

  • Odessa-Barbe (Pethia padamya)
    Diese Arten mögen lebendige, gut durchströmte Becken mit viel Schwimmraum.

• Zebrabärbling (Danio rerio) und Verwandte
  Diese Fische sind daueraktiv und lieben die Herausforderung von Strömungen. Gilt auch für Danio margaritatus oder Danio choprae.

Strömungsliebende Bodenbewohner und Saugfische

Gerade am Boden profitieren viele Arten von Sauerstoffreichtum und starker Umwälzung:

• Nashornwels (Ancistrus dolichopterus)
  Zeigt besseres Wachstum und aktiveres Verhalten in gut durchströmten Becken.

• Panzerwelse (Corydoras sterbai, Corydoras aeneus)
  Kommen mit Strömung gut zurecht, solange ruhige Zonen zum Ruhen vorhanden sind.

• Sturisoma / Farlowella (Hexenwelse)
  Filigrane Saugmaulwelse, die auf Wasserqualität und Sauerstoff achten – ideal in kombinierter Strömung.

Wirbellose aus Fließgewässern

Auch bei Garnelen gibt es spezialisierte Arten, die an starke Strömung angepasst sind:

• Fächergarnelen (Atyopsis moluccensis / Atya gabonensis)
  Diese Tiere filtern Partikel aus der Strömung mit ihren fächerförmigen Scheren. Sie benötigen dafür zwingend eine Strömungslinie im Aquarium.

• Caridina-Arten aus Hochlandbächen
  Arten wie Caridina cf. cantonensis fühlen sich in gut gefilterten Becken mit Sauerstoffüberschuss wohler – auch wenn direkte Strömung nicht auf sie gerichtet sein sollte.

Weniger geeignete Arten

Einige klassische Aquarienbewohner kommen mit starker Strömung dagegen nicht gut zurecht. Dazu gehören:

• Betta splendens (Kampffisch) – bevorzugt stehendes Wasser

• Diskusfische (Symphysodon spp.) – ruhige Flussbereiche mit kaum wahrnehmbarer Strömung

• Labyrinthfische allgemein – viele Anabantoide bevorzugen ruhige Wasserzonen

• Zwerggarnelen (Neocaridina sp.) – empfindlich bei ständiger Strömung auf dem Bodengrund

• Langflossige Zuchtformen – etwa von Guppys oder Schleiermollys

Anpassung des Filters an die Strömungsempfindlichkeit

Der Aquael Turbo Filter erlaubt eine gewisse Strömungssteuerung durch die Ausrichtung der Austrittsdüse und die stufenweise Regelung der Durchflussmenge. So lässt sich auch in stark besetzten Becken ein Kompromiss schaffen: zum Beispiel durch Platzierung von Steinaufbauten oder Wurzeln, die strömungsberuhigte Zonen schaffen. Besonders hilfreich ist das bei gemischten Besätzen, in denen sowohl strömungsliebende als auch empfindlichere Arten gehalten werden.

Pflanzenbecken / Aquascapes

In bepflanzten Aquarien ist die COâ‚‚-Bilanz entscheidend. Der Filter kann mit abgeschaltetem Luftschlauch betrieben werden, um COâ‚‚-Verluste zu minimieren. Die Strömung verteilt Nährstoffe effizient im Wasser, ohne die Pflanzen zu beschädigen.

Geeignet z. B. für:

• Rote und grüne Ludwigien (Ludwigia repens)

• Wasserpest (Elodea)

• Javafarn (Microsorum pteropus)

• Glossostigma, Hemianthus callitrichoides

• Vallisnerien

• Aufsitzerpflanzen wie Anubias und Bucephalandra

• ...

Zucht- und Aufzuchtbecken

Durch den Einsatz eines feinen Vorfilters (z. B. Filterschwamm mit kleineren Poren) kann der Turbo Filter auch in Becken mit Jungfischen verwendet werden. Die biologische Filterung sorgt für stabile Verhältnisse ohne starken Strömungsdruck.

Bewährt für:

• Guppy- und Platy-Nachzuchten

• Corydoras-Jungfische (Panzerwelse)

• Kampffisch- und Fadenfisch Brut

• Skalare

• verschiedene Welsarten

Wirbellosenaquarien

Empfindliche Arten wie Garnelen und Zwergkrebse benötigen besonders sauberes, nitritfreies Wasser bei geringer Strömung. Hier spielt die biologische Filterung des Turbo Filters ihre Stärken aus.

Passend für:

• Neocaridina-Arten (z. B. Red Cherry)

• Caridina cf. cantonensis (z. B. Crystal Red Shrimp) und andere Caridina Arten

• Cambarellus-Arten (Zwergkrebse)

Mit einem feinporigen Schwammeinsatz am Ansaugstutzen lassen sich selbst kleinste Jungtiere effektiv schützen.

Besonderheiten und Vorteile

• Modularität: Die Möglichkeit, zusätzliche Filtermodule anzuschließen, erlaubt die gezielte Anpassung an wechselnde Anforderungen – sei es bei Krankheit, starker Fütterung oder saisonalen Veränderungen.

• Geräuscharmer Betrieb: Durch hochwertige Lagerung und Laufradtechnik ist der Filter selbst in ruhigen Wohnräumen kaum wahrnehmbar.

• Energieeffizienz: Besonders in der 500- und 1000er-Variante ist der Stromverbrauch äußerst gering, was sich langfristig in den Betriebskosten bemerkbar macht.

• Einfache Wartung: Der modulare Aufbau erleichtert das Auseinandernehmen. Schwämme und Filtermedien können separat gereinigt oder ersetzt werden, ohne das komplette System zu demontieren.

Der Aquael Turbo Filter bietet ein rundes Gesamtkonzept für die effektive und flexible Filterung von Süßwasseraquarien unterschiedlichster Ausprägung. Durch seine Anpassungsfähigkeit ist er gleichermaßen für Einsteiger wie für erfahrene Aquarianer interessant, die Wert auf stabile Wasserqualität, wartungsarme Technik und leisen Betrieb legen.