Panda-Schmerle (Yasuhikotakia sidthimunki)
Herkunft und Lebensraum
Die Panda-Schmerle (Yasuhikotakia sidthimunki), auch Zwergschmerle genannt, stammt aus Südostasien und ist vor allem in den Flüssen und Bächen Thailands, Kambodschas und Laos zu finden, deshalb wird sie auch oft Bergbach-Schmerle genannt. Ursprünglich war sie in kleinen, klaren Gewässern mit steinigem oder sandigem Untergrund sowie dichter Vegetation verbreitet. Aufgrund von Umweltveränderungen und Habitatverlust ist sie in der Natur jedoch selten geworden und gilt als gefährdet. Die von Aquarianern gehaltenen Tiere stammen fast ausschließlich aus Nachzuchten.
Aussehen
Die Panda-Schmerle ist ein kleiner, eleganter Fisch mit einer Körperlänge von etwa 4 bis 6 Zentimetern. Ihr Körper ist schlank und torpedoförmig, geprägt durch eine auffällige schwarz-silberne Musterung. Die markanten schwarzen Querstreifen, die den Namen "Panda-Schmerle" inspirierten, heben sich deutlich von der metallisch-silbrigen Grundfarbe ab. Die Barteln rund um das Maul helfen ihr bei der Nahrungssuche am Boden und verleihen ihr ein charakteristisches Erscheinungsbild. Männchen und Weibchen unterscheiden sich kaum, wobei Weibchen meist etwas fülliger wirken.
Verhalten und Lebensweise
Die Panda-Schmerle ist ein äußerst geselliger und lebhafter Schwarmfisch, der in Gruppen von mindestens fünf bis sechs Tieren gehalten werden sollte. In größeren Gruppen zeigen die Fische ihr typisches Sozialverhalten, bei dem sie ständig miteinander interagieren und ein faszinierendes Gruppenspiel aufführen. Sie sind hauptsächlich in den unteren Wasserschichten aktiv, wo sie den Bodengrund nach Nahrung absuchen. Dabei nutzen sie ihre empfindlichen Barteln, um auch kleinste Partikel aufzuspüren. Die Panda-Schmerle ist friedlich und scheut Auseinandersetzungen mit anderen Arten. Sie zeigt sich häufig tagsüber aktiv und versteckt sich gern in Höhlen oder unter Pflanzen.
Haltung im Aquarium
Für die Haltung von Panda-Schmerlen ist ein Aquarium ab 80 Litern geeignet, wobei ein größeres Becken vorzuziehen ist. Der Bodengrund sollte weich und sandig sein, um Verletzungen an den empfindlichen Barteln zu vermeiden. Eine dichte Bepflanzung, kombiniert mit Wurzeln, Steinen und anderen Versteckmöglichkeiten, bietet den Fischen Rückzugsorte und Sicherheit. Das Wasser sollte eine Temperatur von 24 bis 28 °C, einen pH-Wert zwischen 6,0 und 7,5 und eine Gesamthärte von 5° bis 12° GH aufweisen. Eine gute Strömung und regelmäßige Wasserwechsel tragen zum Wohlbefinden dieser Fische bei. Zudem schätzen Panda-Schmerlen eine gedämpfte Beleuchtung, die durch Schwimmpflanzen erreicht werden kann.
Vergesellschaftung
Die Panda-Schmerle ist ein idealer Bewohner für ein Gemeinschaftsaquarium. Sie versteht sich gut mit anderen Fischen wie Salmlern, Bärblingen Zwergbuntbarschen oder Fademfischen. Auch Garnelen und andere Bodenbewohner wie Panzerwelse können problemlos mit ihr vergesellschaftet werden. Wichtig ist, dass die Mitbewohner keine aggressiven oder zu energetischen Arten sind, da Panda-Schmerlen eher schüchtern reagieren und bei Stress ihr natürliches Verhalten einstellen können. Außerdem funktioniert die Vergesellschaftung batürlich nur mit Tieren, die ähnliche Wasserparameter und Lebensbedingungen benötigen.
Fortpflanzung und Zucht
Die Zucht der Panda-Schmerle im Aquarium ist anspruchsvoll und gelingt nur selten. In der Natur laicht diese Art in der Regenzeit, wobei die Eier an Pflanzen oder andere glatte Oberflächen geheftet werden. Eine gezielte Zucht erfordert die Simulation dieser Bedingungen, etwa durch Absenkung der Wassertemperatur und eine Erhöhung der Strömung, begleitet von reichhaltiger Fütterung. Die Nachzucht ist in der Aquaristik weitgehend auf professionelle Züchter beschränkt, da die Larven sehr empfindlich sind und spezielle Nahrung benötigen.
Lebenserwartung
Die Panda-Schmerle kann bei guter Pflege und optimalen Bedingungen eine Lebenserwartung von bis zu 10 Jahren erreichen. Entscheidend für ihre Gesundheit sind ein abwechslungsreiches Futterangebot, bestehend aus kleinen Lebend- und Frostfuttersorten sowie hochwertigem Trockenfutter, und eine stressfreie Haltung in einer stabilen Umgebung. Ihre gesellige Natur macht sie zu einem der beliebtesten Bodenbewohner in Aquarien und sorgt für interessante Beobachtungen.