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Eleocharis vivipara - Regenschirmsimse

Artikelnummer: pfl_Eviv-r

Kategorie: Mittelgrund & Hintergrund

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Eleocharis vivipara – Porträt einer ungewöhnlichen Sumpfpflanze

Eleocharis vivipara, oft als „lebendgebärende Sumpfbinse“ oder einfach als „vivipare Haarnixe“ bezeichnet, ist eine grasartige Wasserpflanze aus der Familie der Sauergrasgewächse (Cyperaceae). Diese Pflanze hat ein paar ganz besondere Merkmale, die sie aus der Masse der typischen Aquarien- und Sumpfpflanzen hervorheben. Ursprünglich stammt sie aus dem südöstlichen Nordamerika – insbesondere aus den sumpfigen, feuchten Gebieten von Florida, Georgia und South Carolina – wo sie in flachen Gewässern oder überfluteten Wiesen gedeiht. Die Art ist anpassungsfähig und kann sowohl submers (unter Wasser) als auch emers (über Wasser) wachsen, wobei sie sich morphologisch stark verändert, je nach Umweltbedingungen.

Morphologie und Wuchsform

Im submersen Zustand zeigt sich Eleocharis vivipara als sehr grazile, feinfiedrige Pflanze mit langen, haarartigen Halmen, die bis zu 50–80 cm lang werden können und sehr dicht stehen. Die Halme sind hohl und erinnern entfernt an Spaghetti oder feine Röhrchen, meist hellgrün bis leicht durchscheinend, was ihr ein filigranes, fast schwebendes Erscheinungsbild verleiht. Diese submerse Wuchsform macht sie besonders beliebt in Aquascapes, wo sie gerne im Hintergrund eingesetzt wird, um einen sanften, fließenden Übergang zu schaffen.

Was E. vivipara von anderen Eleocharis-Arten unterscheidet – und ihr den Beinamen „vivipara“ einbringt – ist ihre Fähigkeit zur viviparen Fortpflanzung. Das bedeutet, dass an den Spitzen der Halme kleine Tochterpflanzen gebildet werden, die bereits Wurzeln und neue Triebe entwickeln, während sie noch mit der Mutterpflanze verbunden sind. Diese Form der vegetativen Vermehrung erlaubt es der Pflanze, schnell ganze Kolonien zu bilden, insbesondere wenn die Bedingungen nährstoffreich und lichtintensiv sind.

Standort und Kulturbedingungen

In der Natur wächst Eleocharis vivipara bevorzugt in nährstoffreichen Flachwasserzonen, oft zusammen mit anderen Gräsern, Binsen und Sumpfgewächsen. Sie toleriert leicht brackige Verhältnisse, ist aber in Süßwasser am vitalsten.

In der Aquaristik oder in Paludarien stellt die Pflanze einige Ansprüche an ihre Umgebung:

  • Licht: Sie benötigt mittelstarkes bis starkes Licht. Bei zu wenig Licht neigt sie zum Vergeilen – die Halme werden länger und dünner, was ihre Standfestigkeit beeinträchtigt. Bei Beleuchtung ab 40 Lumen wächst sie nicht nur besonders grün und buschig, sondern auch wesentlich schneller.

  • COâ‚‚-Zufuhr: Eine zusätzliche COâ‚‚-Düngung ist nicht zwingend erforderlich, fördert aber deutlich das Wachstum und die Bildung der Tochterpflanzen.

  • Nährstoffe: Besonders wichtig sind Stickstoff, Kalium und Mikronährstoffe. In nährstoffarmen Becken entwickelt sich die Pflanze deutlich langsamer. Wurzelzehrer ist E. vivipara allerdings nicht – sie nimmt Nährstoffe überwiegend über das Wasser auf.

  • Temperatur: Optimal sind Temperaturen zwischen 22–26 °C. Unter 18 °C verlangsamt sich das Wachstum spürbar.

  • pH-Wert: Zwischen 5,0 und 7,5 fühlt sie sich wohl. Sie bevorzugt leicht saures bis neutrales Wasser.

Vermehrung

Die Vermehrung erfolgt entweder über Teilung der Wurzelhorste oder – charakteristisch – durch das Abtrennen der viviparen Tochterpflanzen, die sich an den Halmspitzen bilden. Diese lassen sich vorsichtig abnehmen und an anderer Stelle einpflanzen, wo sie zügig anwachsen. Ähnlich wie bei den bekannteren Vallisneria entsteht so schnell ein dichter Gräserteppich.

Verwendung im Aquarium

Im Aquascaping wird Eleocharis vivipara häufig als Alternative zu Vallisnerien genutzt, da sie ähnlich lange, schlanke Blätter bildet, dabei aber feiner strukturiert ist. Sie eignet sich hervorragend als Hintergrundpflanze in offenen Layouts und bildet bei ausreichender Pflege mit der Zeit ein dichtes, weiches Grasfeld, das sanft mit der Strömung mitschwingt. Ihre feinen Halme schaffen gleichzeitig Deckung für scheue Fische oder Jungtiere. Wenn die Pflanze nicht regelmäßig zurückgeschnitten wird, beginnen die oberen Halme an der Oberfläche zu treiben und eine Art "Schirm" zu fromen - daher auch der Beiname Regenschirmsimse. Dieser Schirm ist besonders vorteilhaft für Jungtiere oder Garnelen die darin gerne Schutz suchen und nach Mikroorganismen jagen.

In sehr offenen oder unbepflanzten Layouts wirkt sie fast schon skulptural, wenn einzelne Halme mit kleinen Ablegern aus dem Wasser ragen und so interessante vertikale Akzente setzen.

Besonderheiten und Hinweise

Ein Aspekt, den man bei Eleocharis vivipara beachten sollte, ist ihre schnelle Wuchskraft unter guten Bedingungen. Wird sie nicht regelmäßig zurückgeschnitten, kann sie schnell zu dominant werden und andere Pflanzen verdrängen. Beim Rückschnitt empfiehlt sich das Abschneiden ganzer Halme direkt über dem Substrat – ein reines Einkürzen der Spitzen kann die viviparen Ausläufer behindern und wirkt optisch unruhig.

Auch in Paludarien oder offenen Becken, wo sie aus dem Wasser herauswächst, entfaltet sie ihren besonderen Reiz. Dort bildet sie oft die für Sauergräser typischen Ähren mit Blütenständen, was in naturnahen Layouts einen zusätzlichen ästhetischen Reiz schafft.

Eleocharis vivipara ist eine vielseitige und faszinierende Pflanze, die mit ihrer eleganten Erscheinung und ihrer besonderen Fortpflanzungsmethode nicht nur visuell überzeugt, sondern auch funktional zur Stabilität eines Pflanzenaquariums beiträgt. Bei richtiger Pflege belohnt sie mit üppigem, aber dennoch leichtem Wuchs, der in Bewegung und Form an sanfte Gräserlandschaften erinnert.


Temperatur: 17-26
Schwierigkeit: mittel
Wuchshöhe: 80
Wachstumsgeschwindigkeit: mittel
CO2 Bedarf: hoch
Lichtbedarf: mittel bis hoch
Herkunft: Südamerika
Pflanzentyp: Adventivbildung
Wabikusa / emers: Ja

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